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Tunkuwa トウンフア

Der ursprüngliche Gebrauch des Tunkuwa oder eines Gegenstandes dieser Form ist wie bei vielen anderen Waffen ebenfalls nicht restlos geklärt. Grundsätzlich liegen folgende zwei Möglichkeiten nahe:

Verschiedene kleinere Handmühlen zeigen eine Grifform auf, die der eines Tunkuwa sehr ähnelt. Welcher Teil jedoch als Griff benutzt wurde ist nicht klar, da es verschiedene Abbildungen zu Handmühlen gibt.

Links: Handmühle mit Monouchi als Griff. Rechts: Handmühle mit Tsuka als Griff

Auf einer Zeichnung einer etwas grösseren, chinesischen Mühle lässt sich ebenfalls die Form des Tunkuwa wiederfinden.

Chinesische Getreidemühle

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass das Tunkuwa eine verkürzte Variante einer Langwaffe ist, die im alltäglichen Gebrauch als Krücke verwendet wurde.
Der Name Tunkuwa stammt von der chinesischen Bezeichnung dieser Waffe ab. Der chinesische Name 'Shuang Guai' (Shuang (双) = Paar / beide, Guai / Kwai / Kuai (拐) = drehen) wurde wie folgt ins Okinawesische übertragen:

Das Wort "shuang" erscheint im okinawesischen Dialekt als "Nun" oder "Tun" (vgl. shuang jie gun, dass zu Nun chaku kon wird). So wurde aus "Tun Kwai" das okinawesische Wort Tunkuwa.

Ungeachtet der Varianten des Ursprungs des Tunkuwa ist es klar, dass dessen Gebrauch als Bauerngerät nicht okinawesischen Ursprungs ist. Ebenso fand die Entwicklung zur Selbstverteidigungswaffe nicht auf Okinawa statt, sondern höchst wahrscheinlich in China. Unklar ist der Zeitpunkt, an dem die Veränderung des Arbeitsgerätes zur Waffe stattfand. Die verschiedenen chinesischen Namen dieser Waffe lassen bedingt Rückschlüsse auf den Zeitraum indem sie erstmals als solche gebraucht wurde zu.

Beispiele dafür sind die Namen "Sun-Bin Guai" oder auch "Fu Ping Guai".

Sun-Bin war ein bekannter Kampfkünstler sowie Militärstratege während der „Frühling und Herbst“ und der „kriegenden Staaten“-Periode (722 - 222 v. Chr.) und Author des Textes "Die Kunst des Krieges" (nicht zu verwechesln mit dem gleichnamigen Werk von Sun Tzu).

Fu Ping ist der Name eines im 6. Jh. begründeten Bauern-Miliz-System, in dem Bauern eine militärische Ausbildung erhielten um das Reich gegen plündernde Nomadenstämme Zentral-Asiens zu verteidigen.

Es ist bekannt, dass der okinawesische Meister Matsu Higa zumindest einen ausländischen Tunkuwa-Stil nach Okinawa brachte, man weiss jedoch nicht, ob dies auch tatsächlich der Anfang der okinawesischen Tunkuwa war.

Auch das heutige Tunkuwa besteht aus einem lang gestreckten Körper, in den im ersten Drittel ein Griff eingelassen ist. Die Gesamtlänge eines Tunkuwa beträgt um die 52 cm, je nach Länge des Unterarmes des Anwenders. Die dicke des Hauptholzes beträgt ca. 2,5 cm.

Die Monouchi des Tunkuwa kann verschiedene zum Teil sehr exotische Formen haben:

Tonfaformen komplett rund, komplett eckig und halbrund


Tonfaformen rund mit Ecken beim Griffeinsatz, paddelförmig und angespitzt

Die Befestigung des Griffes im Hauptteil geschieht traditionell mittels Verkeilung

Verkeilung des Griffes im Hauptstück

Die einzelne Teile werden wie folgt benannt:

Die Tunkuwa werden paarweise gebraucht, wobei man den langen Teil fest an die Aussenseite des Unterarms presst. Die Handhabung verlangt ein allgemeines Gleichgewichtsgefühl des Körpers und eine kraftvolle Geschmeidigkeit in den Handgelenken.

Im Kihon (Grundschule) kommt es zu einer im Karate unbekannten Erweiterung der Uchi Waza (Schlagtechniken), die man Uchifuri Waza nennt. Diese Techniken, bei denen durch das „ausklappen“ des Tunkuwa geschlagen wird, erreichen bei richtiger Ausführung eine hohe Geschwindigkeit, wodurch man sehr wirkungsvolle Schläge ausführen kann.

Chudan Zuki und Jodan Nuki

Die bekanntesten überlieferten Kata für Tunkuwa sind folgende: